Rosmarin Salbei

Anteil der neugeborenen Kinder in Deutschland, die mindestens ein Elternteil mit ausländischen Wurzeln haben (grün).

Rosmarinus officinalis (Echter Rosmarin) eingeführt aus Kroatien; Salvia pratensis (Wiesen-Salbei) indigene Pflanze aus Deutschland

 

Quelle: Florian Göttsche: „Bevölkerung mit Migrationshintergrund“, in: Statistisches Bundesamt/Bundeszentrale für politische Bildung/Wissenschaftszentrum Berlin/Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (Hrsg.): Datenreport 2018. Ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland, 2018, S. 28

Rosmarinus officinalis (Echter Rosmarin)
Lamiaceae (Lippenblütler)

Kleiner immergrüner Strauch, 50–200 cm hoch, Blätter nadelförmig schmal, am Rand nach unten umgerollt; Blüten weiß bis bläulich in Scheinquirlen, Triebe und Blattunterseite graufilzig. Ausbreitung durch Ameisen.

Wächst wild in der mediterranen Strauchheide (Garrigue). Beliebte Gewürz-, Duft-, Heil- und Zierpflanze, Hauptkomponente von Kölnisch Wasser.

Heimisch im Mittelmeergebiet, das natürliche Areal reicht im Norden bis zur Provence, zum Südrand der Alpen und nach Kroatien. In Deutschland häufig in Pflanzkübeln kultiviert, nur in den mildesten Lagen den Winter im Freien überstehend.

 

Salvia pratensis (Wiesen-Salbei)
Lamiaceae (Lippenblütler)

Mehrjährige krautige Halbrosettenpflanze, 50–80 cm hoch, Blätter länglich-lanzettlich, runzelig, mit typischem Salbeigeruch durch ätherische Öle; Blüten blau, selten auch weiß oder rosa, in Scheinquirlen. Ausbreitung durch Ameisen, seltener durch andere Tiere.

Wächst in Magerwiesen, vor allem auf nicht oder wenig gedüngten, eher trockenen Böden. Durch die Intensivierung der Grünlandnutzung zurückgegangen. Inzwischen häufig angepflanzt auf innerstädtischem Verkehrsgrün als attraktive Wildstaude.

Indigen im größten Teil Deutschlands, das natürliche Areal umfasst weite Bereiche von Süd-, Mittel- und Osteuropa, in Nordeuropa fehlend. Im Osten Nordamerikas eingebürgerter Neophyt.

Kinder mit einem ausländischen Elternteil

Theophrastus Bombastus von Hohenheim war väterlicherseits Schwabe, mütterlicherseits jedoch Schweizer. Der nach ihm benannte Verein NHV Paracelsus, der jährlich eine „Heilpflanze des Jahres“ bestimmt, hat aber seinen Sitz in Chemnitz. Im Jahr 2011 fiel die Wahl auf den Rosmarin, der „für eine immer älter werdende Bevölkerung ebenso hilfreich ist wie auch für jüngere Patienten mit Erschöpfungs- und Ermüdungszeichen.“(1)

Für die belebende und antibakterielle Eigenschaft ist u. a. die Rosmarinsäure verantwortlich, wobei Chemiker betonen, dass es sich um einen „Ester der Kaffeesäure“ handelt. Tatsächlich kann ein Tee aus frischen Rosmarintrieben (1/2 Teelöffel, 5 Minuten ziehen lassen) den Blutdruck wie Kaffee anheben – und dies sogar mit längerer Wirkung.(2)

Viel wichtiger für alle Eltern der Welt, die es mit hustenden Kindern zu tun haben, ist freilich die Information, dass die Rosmarinsäure auch in vielen anderen Kräutern vorkommt, vor allem aber im Salbei und damit in unzähligen Hustensäften.(3) In Kroatien gilt der Salbei sogar als die Mutter aller Kräuter. Im Institut für adriatische Bodenkultur in Split kultiviert man alle 25 in Kroatien gedeihenden Salbeigattungen gemeinsam.(4) Die einzige bei uns wild gedeihende Salbeigattung, der Wiesensalbei, spielt jedoch – aus Mangel an Wirkstoffen – in Hustensäften für Kinder leider gar keine Rolle.

 

(1) http://www.nhv-theophrastus.de.
(2) http://www.kraeuterweisheiten.de/rosmarin.html.
(3) So das Online-Kräuterbuch unter: https://www.kraeuter-buch.de/glossar/rosmarinsaeure-248.html.
(4) https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/alpen-donau-adria/ada-dalmatien-salbei-100.html.